Sonntag, 31. August 2008

Meine Mauipflanzen 2



Nahaufnahme

© Foto: wie immer - wenn nicht anders vermerkt - W.G. Arlt FRGS

Meine Mauipflanzen

In den ersten Märztagen des Jahres 2005 machten wir, W. und ich und eine lokale Regenwaldspezialistin einen Spaziergang durch den Regenwald auf der Insel Maui oberhalb von Lahaina.
An Einzelheiten der Führung kann ich mich nicht mehr erinnern, nur an die angenehme Kühle und Feuchte und an das verschattete Licht und den Geruch nach frischer Erde. Und daran, dass W. eine Frage stellte, welche die Botanikerin dermaßen verblüffte, dass es ihr für einen Moment die Sprache verschlug. Darüber, sagte sie dann, heftig atmend vor Aufregung, habe sie sich noch nie im Leben Gedanken gemacht.
Irgendwo in diesem Wald pflückte ich wahrscheinlich eine Blume. Wahrscheinlich unerlaubterweise. Wahrscheinlich unbemerkt von der Botanikerin, die längst wieder zurückgefunden hatte zu ihrer flüssigem Rede. Genau weiß ich das nicht mehr. Aber ich brachte von dieser Reise, die mich noch weit durch die Welt führte, fünf kleine schwarze glänzende Kugeln mit nach Hause. Damals waren wir noch in Berlin zu Hause. Es mussten Samen von jener Blume sein, an die ich mich überhaupt nicht mehr erinnern kann. Weder an ihr Aussehen, noch an ihre Farbe, geschweige denn an den Geruch. Ob er betäubend war oder nicht. Ich weiß es nicht.
In Berlin war mir weder in jenem noch in zwei darauffolgenden Sommer danach zumute, unseren Balkon am Engelbecken zu bepflanzen.
Im ersten Frühjahr am Wattenmeer kamen die schwarzen Kügelchen plötzlich wieder zum Vorschein. Und mit ihnen das Bild vom Regenwald auf Maui über Lahaina. Ich steckte jedes in einen Blumentopf mit frischer Blumenerde. Die Töpfe stellte ich auf den Fenstersims im Wohnzimmer, da alle Nachbarn und die Bauern und Blumenverkäuferinnen auf dem Markt mich davor warnten, irgendetwas vor dem 15. Mai in den Garten hinaus zu pflanzen.
Inzwischen ist der August fast um. Ich habe meine Mauipflanzen bereits zweimal umgetopft und werde sie bald ein drittes Mal umtopfen müssen, so sehr drängen die Blätter nach oben und die Wurzeln in den Boden. Die ungestümen Pflanzen in die Erde im Garten einzupflanzen, wage ich nicht. Ich fürchte, sie werden an der Nordsee kaum einen Winter überstehen. Ich weiß schon, wo sie bei mir im Haus unterkommen, sobald es kalt wird.
Aber ich weiß nicht, was ich da eigentlich großziehe.

Samstag, 30. August 2008

Die dritte Zucchini

Dies ist bereits die dritte Zucchini, die ich ernte und die erste Handvoll Kartoffeln. Nur die Tomaten sind zerzaust und zögern mit Wachsen, Reifen und Rotwerden.

Meine ersten Kartoffeln

Die ersten Kartoffeln meines Lebens, die ich eigenhändig gepflanzt und geerntet habe. Sie reichen für anderthalb Mahlzeiten für W. und mich - das sind immerhin 5 Portionen.

Ökobilanz unübertroffen: Gepflanzt von Kartoffeln, die auf dem Fahrrad vom Meldorfer Kartoffelautomaten an die Schleswiger Strasse transportiert wurden. Geerntet zehn Meter entfernt vom Kochherd.

Die Kastanien

Samstags haben wir immer eine klare Arbeitsteilung. Insbesondere nach einer Woche mit Dauerregen.
Die einen arbeiten, die anderen fotografieren.
Die einen kochen, die anderen ernten.
Die einen machen sich die Hände schmutzig, die anderen nicht.
Auch die Kastanien sind demnächst reif.

Sonntag, 3. August 2008

Der 3. August














Alles endet irgendwann an unserer Wäscheleine zum Trocknen. Ist der Himmel über unserem Dach nicht hinreißend schön an einem Sonntagmorgen?

Samstag, 2. August 2008

Der 2. August

Wir feiern Feste, wie sie im Garten wachsen oder vom Himmel fallen. Das SUISSE-T-Shirt ist ein Geschenk meines Schwagers. Ihm passte es nicht. Es war erstaunlicherweise zu klein, obwohl an der Halsinnenseite ein XL eingenäht war. Wahrscheinlich ein chinesisches XL, sagt mein Schwager, der ein waschechter Schweizer ist. Mir passt La SUISSE mit oder ohne Artikel wie angegossen.

© Foto B. Ehrenbolger

Freitag, 1. August 2008

Der 1. August

Der helvetische Nationalfeiertag leuchtet pünktlich zum Eindunkeln in unserem Garten in Meldorf. So lange es hell war, schüttete es erbarmungslos vom Himmel. Der Originaljodel kam aus Menznau angefahren, ist und bleibt einmalig herzergreifend schön nur in unseren Ohren und ist nie und nimmer reproduzierbar für die virtuelle Welt.