Montag, 7. Dezember 2009

Kartoffelglück

Von außen sieht der Meldorfer Kartoffelautomat so aus. Erfunden und konstruiert hat ihn der Kartoffel-Landwirt Herbert Weerts aus der Gemeinde Dingen in Dithmarschen.
Das Foto entstand im August.


Mittlerweile ist der Kartoffelpreis gefallen, ein Fünfkilo-Sack kostet 3, ein Zehnkilo-Sack 5 Euro. Wer Glück hat, findet außerdem in seinem Sack ein Weihnachtsgeschenk - in jeden zwanzigsten Sack steckt Weerts in der Adventszeit zehn Euro. Wolfgang hatte kürzlich Glück. Er ist eben ein Sonntagskind.

Heute hatte er kein Glück. Aber ich hatte unglaubliches Glück. Er ist und bleibt ein Sonntagskind. Wir wollten an den Strand fahren, aber hinter Mannheim fuhr er über einen spitzen Stein und hörte ein unangenehmes Geräusch. Der Weg von Meldorf ans Meer führt auch im Winter über Mannheim. Aus dem Hinterreifen entwich pfeifend alle Luft. Seufzend schoben wir die Räder auf der Hafenchaussee zurück. Die Schafe blickten uns kopfschüttelnd nach. Pumpe oder Werkzeug hatte die Mechanikerin nicht bei sich. Der Professor hatte keinen Fotoapparat bei sich. Wir wollten bloß einen Ausflug ans Wasser machen. An der Ecke Jungfernstieg stand der Lieferwagen von Weerts. Der Kartoffelautomat war offen. Der Kartoffelbauer füllte seinen Kartoffelautomaten mit Fünf- und Zehnkilo-Kartoffelsäcken auf und erklärte uns den Mechanismus.

Alain de Botton beschrieb einmal seine Faszination von Brücken- oder Viaduktunterseiten. Es ist ein leichtes, etwas zu beschreiben, das man jederzeit wieder angucken kann.
Ich werde, sobald W.'s Fahrrad repariert ist, meine Faszination des Meldorfer Kartoffelautomateninnern beschreiben.

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