Samstag, 29. Januar 2011

Schall und Rauch

ultraschall - das festival für neue musik in Berlin - heute im Radialsystem:
  • Ouvertures für verstärkte Guzheng, Sampler und Orchester (2008/10) von Simon Steen-Andersen
  • Dislokationen für verstärktes Klavier und Orchester (2008/09) aus: >...auf der Suche nach dem Erhabenen ...< von Iris ter Schiphorst 
  • Staub für Orchester (1985/87) von Helmut Lachenmann
Laut Programmheft schwebte Helmut Lachenmann bei Staub "ein Hören, welches seine philharmonische Bindung überwunden, aber nicht vergessen hat", vor. Und Iris ter Schiphorst denkt über die Konsequenzen historischer und struktureller Dislokationen nach. Während Simon Steen-Andersen Klangwelten des europäischen Orchesters und der chinesischen Guzheng amalgamiert.

Ich höre Streichinstrumente atmen. Ein ganzes Streichorchester gibt mir (unter anderem) nur zu verstehen, wie sich Atmen anhört und anfühlt. Großes, universelles Atmen! Atmen erzeugt von Geigen-, ersten  und zweiten, Bratschen-, Cello-, Violoncello- und Kontrabasssaiten. Gestrichen, getragen. Gewaltig. Oder ich  höre einen Pianisten an das Innere seines Konzertflügels hämmern und schreien, schreien, schreien. Unbarmherzig.
Ich frage mich einmal mehr: warum vermag Sprache nichts Vergleichbares? Warum ist mein Vehikel so unsäglich altmodisch, schwerfällig, ungelenk? Hölzern. Eindimensional.

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