Donnerstag, 8. Dezember 2011

Aufräumarbeiten

Irgendwie wundert es nicht, dass Tepco bekannt gibt, dass "wegen Platzmangel" heute erneut "schwach" strahlendes Wasser ins Meer geleitet wird. Die Betreiberfirma von Fukushima nutzt den vor den Toren der Atomruine liegenden Pazifik als Sondermülldeponie. Und wir schauern zu - durch das Adventstürchen Nummer Acht.
Japanische Medien berichten, dass im April Wasser mit einer Belastung von 4700 Billionen Becquerel in den Pazifik geflossen sei; sowie im Mai Wasser mit einer Belastung von 20 Billionen Becquerel. Tepco leitete außerdem im April absichtlich schwach (mit 150 Milliarden Becquerel) strahlendes Wasser in den Ozean. Tja. Wenn wir nun wüssten, was diese Zahlen besagen. Letztes Wochenende flossen angeblich rund 150 Liter strontiumhaltiges Wasser in den Pazifik. Die Menge radioaktiver Substanzen entspreche 26 Milliarden Becquerel (11 Milliarden Becquerel Strontium-89, 15 Milliarden Becquerel Strontium-90). Dies seien, teilt Tepco mit, 12 Prozent der jährlichen Emissionsrichtwerte des AKWs bei normalem Betrieb. Deshalb sei die Belastung des herausgesickerten Wasser "vernachlässigbar", so Tepco wörtlich. Das Wasser sei zuvor von radioaktivem Cäsium gereinigt worden (trotzdem verblieben darin, nach Tepcos eigenen Angaben 4,4 Millionen Becquerel Cäsium-134) , die Anlage sei aber nicht in der Lage, Strontium aus dem Wasser zu entfernen. Zur Erinnerung: Strontium führt zu Knochenkrebs und Leukämie.
Klar war von Anfang an, dass die Tankkapazität von 160.000 Tonnen nie ausreichen würden für das anfallende verseuchte Kühlwasser. Täglich fließen zusätzlich zum Kühlwasser 200 bis 500 Tonnen Grundwasser sozusagen auf natürlichem Wege in die kaputten Reaktorgebäude. Und Tepco sagt, im März seien die vorhandenen Tanks voll. Und: man könne in den nächsten Jahren nicht immer mehr Tanks aufstellen. 

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