Donnerstag, 6. September 2012

absichtslos

Ganz absichtslos bat ich die Gärtner vor einer Woche, den einen Weißfichtenstrunk stehen zu lassen. Das heißt mit der erklärten Absicht, ein Futterhäuschen darauf zu stellen. Der Landschaftsgärtner riet mir davon ab, das sehe nicht gut aus. Aber der Strunk wird umwuchert werden vom Holunder, wandte ich ein. Und anderem Gewächs, das jetzt, endlich im Licht, aus dem Boden hervorkommen kann. Zum Beispiel die Sonnenblumen, die ich im Frühjahr pflanzen will. Was ich vor einer Woche noch nicht wusste: der Bambus löst nicht nur die längst im Grundbuch aufgelöste Grenze auf, sondern jede vorstellbare und unvorstellbare Grenze. Heute, seit das Vogelwinterhaus da ist, sehe ich, dass der Garten ohne die kranken Fichten an Größe gewonnen hat. Mit offenen Armen empfängt er alle lebenden und alle toten Seelen. 

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