Dienstag, 27. Mai 2014

Knickhalm

Der Knickhalm, erklärt der nordfriesische Bambusgärtner, kommt bei der Aureosulcata-Gruppe vor. Dazu gehört unser schöner gelb-grüner Spectabilis, der gerade den noch freien Raum am einen Ende des Bambusbeetes besiedelt. Nach feuchten Tagen und großer Wärme, sagt der Bambusspezialist, bilden sich häufig Knickhalme. Weil der Halm schneller wächst, als er sich selbst stabilisieren kann. Ein Ungeduldsmonster also. Er kippt oben um, richtet sich dann wieder auf, in der Regel an einem Tag. Vormittags kippt die Halmspitze nach rechts (erliegt der Erdanziehung), mittags zeigt sie bereits wieder nach links (widersteht der Erdanziehung) und am Abend steht sie wieder aufrecht und der Halm ist über dem Knick zehn Zentimeter in die Höhe geschossen. Aber der Knick bleibt drin. "Knickphänomene" gebe es nicht alle Jahre, sagt mein Bambusgewährsmann, dieses Jahr sei witterungsbedingt ein ganz besonderes Knickjahr. In seinem Schaugarten knickten zwei nebeneinander aufkommende Halme gleichzeitig und wachsen nun verschlungen weiter. Nix wie hin, nach Hohn, und schauen!

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