Freitag, 15. Juli 2016

Handschrift

Ein Tag in Meldorf. Im Dauerlauf. Ich muss nicht nur mein Leben, sondern auch meinen Tod in meine Hand nehmen. Das weiß ich nicht erst seit gestern, sondern seit mindestens zehn Jahren. Ein Kind wird in eine Welt hinein geboren, der es erstmals bedingungslos vertraut, es würde sonst keinen Tag überleben. Ich verliere mit zunehmendem Alter zunehmend Vertrauen. Es baut sich so kontinuierlich ab wie meine Haare zuerst grau werden und dann schlohweiß. Ist das ein Wunder? Ich habe heute alles handschriftlich festgelegt, was handschriftlich festgelegt werden kann. Und zu guter Letzt habe ich die Mülltonnen anders platziert. Die Ameisen waren dabei, sich in ihrem Schutze meines ganzen Meldorfer Hauses zu bemächtigen.

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