Mittwoch, 2. Dezember 2009

Winterwind

Ich fahre an den Strand und denke über die Stille nach. Raureif bedeckt die Sanddornstäucher, die dürren Schilfgräser, den behaarten Strandwermut. Nur Wildgänse schreien ekstatisch. Und eine Schar Raben hackt gierig auf einen toten Hasen mitten auf der Straße ein. Er kann sich nicht mehr wehren, geschweige denn weglaufen.
Ich fahre an den Strand und denke über den Wind nach. Auf dem Rückweg bläst er mir eisig ins Gesicht.
Ich fahre an den Strand und sehe das Ende der Welt. Jenny Holzers Buchstaben brennen rund um den Erdball. Leuchtend gelb und unerbittlich gelb. Ich zitiere und übersetze aus dem Gedächtnis: töten ist unvermeidlich, aber es gibt keinen Grund, stolz darauf zu sein.

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