Donnerstag, 4. Februar 2010

Föhnloch

Ich erwache in Flughafennähe mit einem schmerzenden Handgelenk. Das habe ich mir so eingerichtet: dass ich zu Fuß zu meinem Flugzeug komme und auf keinen Bus und keine Bahn angewiesen bin. Auf keine Stellwerkstörung, keine eingefrorene Oberleitung. Das Wetter hatte ich in meiner klugen Planung berücksichtigt. Nicht aber die Bodenbeschaffenheit. Haftung und Reibung von Winterschuhsohlen. Hamburgs spiegelglatte Gehwege. Die Maus in der Sendung mit der Maus erklärte einmal, warum wir auf Schnee und Eis ausrutschen: Weil Eis und Schnee von einer hauchdünnen, kaum sichtbaren Wasserschicht überzogen sei. Weil diese Wasserschicht, wenn wir in diesem Jahrhundertwinter in der Stadt mit dem Gepäck in der Hand über das Eis oder den Schnee taumeln, durch die Wärme, die durch die Reibung mit unseren Schuhen entsteht, dicker wird. Und darauf, auf dieser dicker gewordenen Wasserschicht rutscht es sich prima.

Ich hätte mit gebrochenem Handgelenk im Krankenhaus landen können, lande aber mit einer Viertelstunde Verspätung in Basel im herrlichsten Sonnenschein. Der Föhn vertreibt den Schnee aus den letzten Ecken des Landes.

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