Mittwoch, 18. Mai 2011

Austernfischer

Nicht nur Lachseeschwalben sind vom Aussterben bedroht. Auch Austernfischer schwinden angeblich dramatisch. In den letzten 14 Jahren soll sich ihr Bestand am Wattenmeer halbiert haben. Neueste Untersuchungen ergeben, dass die Austernfischer nicht vermehrt im Überwinterungsquartier sterben, wie man gerne annehmen wollte. Nein, sie schaffen es offenbar nicht mehr, im Brutgebiet, bei uns am Wattenmeer ihre Küken aufzuziehen.
Letztes Jahr wurden im Meldorfer Speicherkoog 30 Altvögel beringt. 27 von ihnen kehrten trotz des harten Winters in diesem Frühling zurück. Da sie alle individuell gekennzeichnet wurden, mit verschiedenen Buchstaben und verschiedenen Farben, sind sie nicht zu verwechseln und eindeutig wieder erkennbar. Letzten Sommer beobachtete eine Ornithologin im Meldorfer Speicherkoog, auf der Halbinsel Helmsand sowie auf Parkplätzen in der Umgebung 60 brütende Paare. Nur gerade zehn Jungvögel schlüpften. Und nur drei von ihnen wurden flügge.
Die Sommerhochwasser spülten zehn Nester vom Vorland. Einige Küken fielen Boden-Raubtieren zum Opfer. Füchse, Marder, Igel, Ratten gelangen neuerdings leicht auf die entwässerten Vorländer. Seit der Verbreiterung der Lorendämme gelangen Füchse sogar auf die Hallig Oland. Auf die Insel Trischen verirrte sich kürzlich sogar ein Reh. Die Vögel hingegen finden durch die Trockenlegung immer schwerer Regenwürmer. Auch die Miesmuscheln, die Hauptnahrungsquelle der Austernfischer vermehren sich infolge der Überfischung kaum noch.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen