Donnerstag, 5. April 2012

Der Koffer

W. hat einen ganzen Koffer voller Geschenke mitgebracht. Tonnenweise Tee, pure oder premium ceylon tea. Aus Dimbulla. Kandy. Matale. Nuwara Eliya, Ruhuna, Uva. Seltsamerweise ist die Reihenfolge bei allen Verpackungen dieselbe. Berge von unsortierten, einzelnen Kochlöffeln, Schöpflöffeln, Rührbesen aus Kokosschalen. Tischsets aus Bambus. Teuflisch scharfe Gewürze. Zimt. Curry. Chili. Holzelefantenfamilien in allen Farben. Eine Flöte. Zwei poröse Steine vom Schildkrötenstrand. Eine struppig-stachlige Mischung aus Coriander, Dried Ginger, Pathpadagam, Katuwalbatu, und Veniwal gegen "running nose" und "body aches". Und Holzrinden, kleine Scheiben, unbeschriftet. Ich brauche Tage, um alles auszuwickeln. Anzugucken. Zu befingern, befühlen, beschnuppern. Zu entziffern. Im Haus, in beiden Haushälften, im Wohnzimmer, das beide Teile verbindet und durchlässig macht für Geräusche und Gerüche, verbreiten sich wunderliche Düfte. Ich werfe nichts weg, keine Plastikfolie, kein Packpapier, keine Tragetasche. Alles gehört dazu.

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