Donnerstag, 12. Juli 2012

Kingsbarns

Frühstück im dining room des Spindrifts mit steifen englischen Golftouristen. Vegetarisch auf meinem Teller sind nur die Würstchen, der Speck wie immer fett und wahrhaftig von der Sau.
Wir brechen auf, frohen Mutes, ohne Regen, bei Meile 44. Im Hafen von Anstruther hat die Flut gerade ihren Höchststand erreicht (9:52 Ortszeit) und in Berlin stirbt Klaus. Rhea kann uns die ganze Woche nicht erreichen, wir sind on the road, on the coast, on the coastal path, im frischen Wind, auf morastigem Boden - off line, auch das Mobilteil meist ohne Empfang. 
Schöner Weg durch Anstruther Easter nach Cellardyke, schmucke kleine Fischerhäuser. Outdoor Schweinefarm. Jede Sau hat ihre eigene Hütte. Die Sonne zeigt sich, der Weg weiterhin vom nächtlichen (und wochenlangen, monatelangen) Regen aufgeweicht. Matschig. Bei den Caiplie-Caves (Meile 47) marschieren wir durch Kuh- und Ziegenherden. Es gibt hier noch Kälber, die mit der Mutterkuh auf der Weide stehen und an ihrem Euter saugen dürfen. In Crail (Meile 49) Pause über dem Hafen mit einer Banane, danach die "Hühnerleiter" (hen's ladder) hinunter an den Quai. Espresso auf der Sonnenterrasse. Am Ortsausgang riesiger Caravanenpark. Wolken ziehen auf. Matsch, Steinmauern, Trittsteine bis zum Fife Ness (Meile 51) - die östlichste Ecke von Fife. Küstenwache, Bunker. Danach ein Golfplatz am anderen. Anstrengender Weg über den Strand (tote Robbe wurde angeschwemmt, der Schädel bereits kahl gefressen), Klippen hinauf, hinunter, eine Pfütze nach der anderen, saftig, rutschig, unten am Strand über Felsbrocken. Auflaufendes Wasser. Angenehme Wellengeräusche. Den letzten Abschnitt (ab Meile 53) laufen wir am Rande des Golfplatzes, trotz der Warnschilder ("Golfballs can kill you!"). Langer Weg durch Kingsbarns (die Scheunen der Könige) zum b&b. Meile 55. Wir wohnen im blue room. W. klagt über schmerzende Füße. 


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