Samstag, 22. September 2012

abysisch

Die abysischen Regionen der Tiefsee beginnen ab etwa 1000 Metern Tiefe und sind lichtlos, pflanzenlos, wahrscheinlich aber nicht ganz leblos. Bestimmt tummeln sich im abgrundtiefen Abgrund das Abgrundtiefe über alles liebende Bakterien.
Unter den verbliebenen Eisflächen in der Arktis sollen viel mehr "wohlgenährte Meerestiere" hausen als in den seit kurzem eisfreien Bereichen. Das liege an den Eisalgen, sagen die Biologen, die am Anfang der Nahrungskette stehen. Schmelzen die Polkappen, ändert sich das vom Eis abhängige Ökosystem. Logisch.
Würde Licht in die abysischen Tiefen dringen, wäre auch dies ein Schock für das vom Lichtlosen abhängige Ökosystem.
An der Wasseroberfläche beeinflusst das Licht die Entwicklung, die laut Klimaforschern zu einem möglichen "Kipp-Punkt" führen kann: Der Eisrückgang beschleunigt den Wärmeaustausch zwischen Wasser und Luft und wirkt sich aus auf großräumige Windfelder. Ein sich selbst beschleunigender Prozess, den keine Computersimulation bislang vorhersehen oder nachrechnen kann. Obwohl die Gleichung relativ einfach scheint: Eisfreies dunkles Wasser erwärmt sich durch Sonneneinstrahlung stärker Wasser, das von einer hellen Eisschicht bedeckt ist. Die schneller steigende Wassertemperatur der bereits eisfreien Flächen wiederum beschleunigt die Eisschmelze der noch verbliebenen Eisflächen. Und so weiter. Abyssus ist der Abgrund.

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