Dienstag, 19. März 2013

Schwarzweißarbeit

Mein neuer Klavierlehrer heißt Schwarze. Ich nehme nach ungefähr 37 Jahren zum ersten Mal wieder Klavierstunden. Alles, was mir der neue Lehrer aufträgt, ist neu. Wie ich die Tasten, die schwarzen und weißen, mit den zweimal fünf Fingern greifen, begreifen, in Besitz nehmen, bestechen, bestehen, verstehen soll. Was der Kopf damit zu tun hat, dass unter den Fingerbeeren plötzlich Töne erklingen. Ganz egal (erstmal), ob richtige oder falsche. Das ist Schwarzarbeit. Oder Weißarbeit, Schwarzweißarbeit. Fingerkleinkraftarbeit. Hirnschwerstarbeit.

Zuerst musste ich Hand anlegen. Dem Hundertjährigen Liegnitz mit Holzleim zu Leibe rücken und eine Ecke und Kante für eine Nacht in eine Holzleimpresse zwängen.

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