Sonntag, 26. Juli 2015

Japsand

Zeljko hin oder her - Vier Stunden barfuß auf dem Meeresboden. Durch das Watt. Durch Schlick, Priele, Seegras, Algen, Feuchtes. Durch Mischwatt. Bis auf den Sand.
Nun brennt alles und ich bin noch hungriger als die Tage zuvor. Die Erinnerung brennt. Die Haut brennt. Das Hirn brennt. Die Fußsohlen brennen - sobald ich im Bett liege. Sobald der Druck weg ist, die Schwerkraft in den Rücken verlegt.
Die Bilder brennen. Diese so unvorstellbare Welt da draußen. Die Formlosigkeit. Der Wind. Ohne Erbarmen. Peitscht über die Flächen. Über die Böden.Über die Pfützen.
Japsand soll bei Flut 5 Kilometer lang sein und etwa 700 Meter breit. Bei Ebbe ist er unermesslich größer. Unbegrenzt. Irgendwann fängt der Sand an, ja, aber der Wind zerstäubt ihn zu Flugsand. Und der Winter wird die winzigen Dünen mitsamt dem ersten Hafer verschlingen. Plötzlich stechen Körner in unsere Waden und Schenkel. Sand! Nicht der Schlick. Nicht der gebeutelte Hafer. Nicht die scharfen Muschelkanten.  Eine Welt voller Ungeahntem. Ein Tag ohne Vergessen. Alles brennt.

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