Samstag, 16. Januar 2016

Die Parkbank

Von einer Parkbank auf Hooge zu sprechen, ist gewagt. Bänke gibt es, wie wir wissen, zuhauf. Im Sommer sogar zuhäufiger als im Winter. Und von den Standhaften, die bei Wind und Wetter am Deich überwintern, haben manche, wie bekannt, Rückenlehnen, andere nicht. Aber um keine Bank herum habe ich bisher einen Park entdeckt. Weder im Winter noch im Sommer. Es fehlen unter anderem Bäume, Parkbäume. Oder ein gepflegter englischer Rasen. Und die Aufschrift "betreten verboten". Das Kiesknirschen unter den Füßen. Auf dem Weg. Vorbei an gestutzten Thujahecken. Zu einem Schloss wie Versailles ... Die Bäume, die auf Hanswarft um den Fething wachsen, sind mächtig und zu ihren Füßen steht tatsächlich zuweilen eine Bank. Trotzdem ist das kein Park. Sondern das Zuhause von Staren, Enten und Osterhasen.
Auf der von jeder optischen, akustischen, haptischen oder taktilen Störung freien Fläche zwischen Ockenswarft und Landsende, ungefähr auf halber Strecke, halber Höhe, lädt am Straßenrand eine Bank zum Verweilen ein. Eine Ausruhbank. Auch im Winter mit Rückenlehne. Eine Ausguckbank. Das Genick ans weiß lackierte Holz angelehnt, kann man in einer klaren Frostnacht ungestört Sterne betrachten. Natürlich! Trotzdem würde ich nie sagen, was meine Nachbarin vorhin, nach Hause gekommen, atemlos berichtete: "Ich saß noch eine halbe Stunde auf der Parkbank ..."

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