Sonntag, 3. September 2017

Herr! Es ist grün

Auf facebook werde ich regelmäßig mit meinen eigenen "Erinnerungen" konfrontiert. Das heißt, irgendjemand oder irgendetwas generiert aus meinem lifestream irgendetwas, was er oder sie oder es als "erinnerungswürdig" einstuft und mir deshalb vorschlägt, ich solle meine Erinnerung erneut in die facebook-Welt posten, also sie multiplizieren, und die community so an meiner facebook-gefertigten Geschichte teilhaben lassen. Ich ärgere mich so regelmäßig darüber, wie mir die Aufforderung regelmäßig entgegentritt. Es gelingt mir nicht, dem System zu übermitteln, dass ich an seiner fürsorglichen, für mich personalisierten Vergangenheitsarchitektur kein Interesse habe. Es wird mir, in naher oder ferner Zukunft wohl nichts anderes übrig bleiben, als meinen facebook-account zu löschen, so unwiderruflich, wie es das System zulässt. 
Nun tue ich hier etwas ähnliches, betreibe aus eigenem Antrieb, höchstselbst und freiwillig Erinnerungskultur:
Ein Ausschnitt aus dem Garten vor fünf Jahren, unmittelbar nach der Rodung einer unansehnlichen Hecke und der professionellen Pflanzung von 12 rhizombildenden Bambusjünglingen. Ich erinnere mich, dass damals ein Nachbar anerkennend sagte, wir hätten ja nun viel Licht gewonnen.

Derselbe Ausschnitt heute. Die lichtdurchlässige Bambushecke präsentiert sich, von demselben Dachfenster aus gesehen, mit massivem Grüngewinn!

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